Abendlauf Bad Essen
Ende gut, alles gut. Unter diesem Motto könnte der 24. Abendlauf des TuS Bad Essen gestanden haben. Denn auch wenn nicht alles nach Plan lief, letztlich war doch alles so, wie es sich Sportler und Organisatoren erhofft hatten.
Da war im Vorfeld die Terminänderung. Der erste Freitag im Juli ist traditionell für den Abendlauf reserviert. Weil dieses Datum aber wieder in die Sommerferien fällt, hatten sich die Organisatoren um Jürgen Frieler dazu entschieden, die 24. Bad Essener Nacht eine Woche vorzuziehen. In den Vorjahren, wenn der Termin in den Ferien lag, waren die Anmeldezahlen ruckläufig. Mehr als 600 Nennungen in diesem Jahr sind ein klarer Beweis, dass diese Entscheidung richtig war. Ende gut, alles gut.
„Es wird eng auf der Strecke“, hatte TuS-Vorsitzender Thomas Krawczak zu Beginn angekündigt. Und er sollte Recht behalten. Allein 177 Bambinis flitzten zum Auftakt mehr oder weniger schnell über den Kirchplatz, teilweise mit der Mama oder dem Papa an der Hand. Einen Stau im Zieleinlauf, auch das sieht man nicht alle Tage. Da flossen sogar manche Tränen, weil es kaum noch vorwärts ging. Doch alle, ob Erster oder Letzter, erhielten am Ende eine von der Sparkasse gesponserte Stoff-Schildkröte. Ende gut, alles gut.
Bei der Siegerehrung des Schülerlaufs sorgten die Namen auf den Urkunden zunächst für Verwirrung. Der beste Junge und das beste Mädchen waren anscheinend nicht erfasst worden. Weil aber die anderen jungen Läuferinnen und Läufer ehrlich waren und sofort anmerkten, dass Oskar Lüke beziehungsweise Mayla Aubke gewonnen hatten, bekamen sie doch noch ihren Pokal. Ende gut, alles gut.
Beim Staffellauf dominierten die Basketballer des TuS Bad Essen die Strecke. Louis Brand, Finn Ponzel und Adrian Kuchenbecker waren mit der U16 vor Kurzem Niedersachsenmeister geworden und freuten sich nun über einen weiteren Titel. Unterstützt wurden sie von Noah Warsinsky und Omar Al-Khateb aus der U18. Auch der Jedermannlauf, den Vianne Baltes bei den Mädchen und Steffen Riestenpatt bei den Jungen gewann, lief reibungslos ab.
Für kurzzeitige Aufregung hatte ein verschwundener Junge gesorgt. Seine Schwester hatte ihn vergeblich gesucht. Mit Hilfe der Polizei konnte er aber kurze Zeit später gefunden werden, auch seine Mutter hatte ihn da schon entdeckt. Ende gut, alles gut.
Vor dem Hauptlauf über knapp zehn Kilometer mussten sich die Teilnehmer etwas länger als sonst gedulden. Jürgen Frieler erinnerte sichtlich bewegt an den Ende März beim Wittekindslauf verstorbenen Wilhelm Hoffmeister. „Und jetzt lasst uns einmal laut klatschen, damit er uns da oben hört“, sagte der Organisator nach der Schweigeminute, ehe er den Countdown startete.
Von Beginn an setzte sich Abdelmajeed Abdalla (Jede Oma zählt) an die Spitze des Feldes. „Ich mag es, wenn ich vom Start weg vorne bin. Ich schaue dann auch nicht zurück, sondern versuche, das Tempo vorzugeben“, sagte der gebürtige Sudanese. Er war nicht zuletzt nach dem fünften Sieg im fünften Rennen der „Active Dreierpack-Laufserie“ großer Favorit. Ist er dann überhaupt noch nervös vor dem Start? „Ein bisschen schon“, gestand er schmunzelnd. In Bad Essen verteidigte er seinen Titel aus dem Vorjahr. Mit 30:17 Minuten war er exakt eine Minute schneller als 2018. Nicolas Poret aus dem französischen Bolbec, im Vorjahr Zweiter, kam diesmal als Vierter in das Ziel. Elisabeth Erwig war mit 35:28 Minuten die schnellste Frau - und hatte zwischendurch sogar noch Zeit, sich im Wassernebel der Freiwilligen Feuerwehr Harpenfeld die Schuhe zuzubinden.
Viele Anwohner hatten zudem für Erfrischung gesorgt. In der Franz-Martin-Straße bekamen die Sportler Wasserbecher gereicht - zum Durstlöschen oder als kleine Dusche. Auch gab es Abkühlung aus der Wasserpistole. In der Straße am Freibad, kurz nach dem Standort der Feuerwehr, hatte eine Gruppe eine Sprinkleranlage selber gebaut.
Vor der offiziellen Siegerehrung stand aber erst noch Frieler im Mittelpunkt. Er bekam für seine Verdienste rund um den Abendlauf die „Rolli-Bührmann-Ehrenmedaille“ von Thomas Krawczak überreicht.
Frieler freute sich über die zahlreichen Helfer, die zwei Tage zuvor die Schilder im Ort verteilt hatten. Auch hier machte sich bemerkbar, dass die Ferien noch nicht begonnen haben. Trotz Hitze hatten sich zwölf Männer eingefunden, um alles vorzubereiten. Das DRK versorgte die Sportlerinnen und Sportler auf dem Kirchplatz mit Wasser und Tee, der Kindergarten-Verein Bad Essen sorgte für Unterhaltung neben dem Anmeldezelt.
Der Rucksack samt Pokal für die zweitplatzierte weibliche Staffel wurde übrigens in Bad Essen gefunden und kann bei Frieler abgeholt werden. Damit dann auch hier gilt: Ende gut, alles gut.
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